Köster dichtet 50 Jahre alte Deponie in Bochum ab

Deponiekörper wird gesichert und Fläche für umweltfreundliche Nachnutzung vorbereitet

17. Juni 2025 | Osnabrück | Bochum

Themen: Deponiebau / Altlastensanierung

Köster dichtet die stillgelegte Zentraldeponie Kornharpen auf einer Fläche von rund 8 ha im zweiten Bauabschnitt mit einem modernen Mehrschichtsystem ab. Zusätzlich entstehen neue Hallen und Entsorgungsflächen für den benachbarten Wertstoffhof. Auftraggeber ist die städtische Entsorgungsgesellschaft USB Bochum GmbH, die Köster bereits mit dem ersten Abschnitt beauftragt hatte.
 

Die 34 ha große Zentraldeponie Kornharpen in Bochum wird Schritt für Schritt stillgelegt und gesichert. Köster hat bereits die Abdichtungsarbeiten im ersten Bauabschnitt (2023-2024) umgesetzt und übernimmt nun auch den zweiten der insgesamt sieben Abschnitte. Auf einer Fläche von rund fünf Hektar des Bauabschnitts wird ein spezielles Abdichtungssystem installiert, um die Umwelt langfristig zu schützen. Zusätzlich entstehen neue Hallen und befestigte Flächen für die städtische Entsorgungsgesellschaft, die neben der Deponie einen Wertstoffhof betreibt.

Im Jahr 2009 wurde hier zuletzt Abfall eingelagert. Dass bis zur endgültigen Abdichtung und Stilllegung Jahre vergehen, liegt daran, dass das Material Zeit braucht, um sich endgültig zu setzen.

Mit der Kombination aus Abdichtung, Gasabsaugung und neuer Infrastruktur leistet Köster einen wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen Stilllegung und künftigen Nutzung der Deponie Kornharpen. Bildquelle: Köster GmbH

Alles dicht dank Ton- und Kunststoffdichtungsbahn

Damit keine schädlichen Stoffe aus der Deponie austreten, kommt ein zweischichtiges Abdichtungssystem zum Einsatz. Es besteht aus einer Tondichtungsbahn und einer Kunststoffdichtungsbahn. Die einzelnen Schichten werden in folgender Reihenfolge aufgebaut:

  • Trag- und Ausgleichsschicht, die das Gelände stabilisiert
  • Geosynthetische Tondichtungsbahn, die Wasser und Schadstoffe zurückhält
  • Kunststoffdichtungsbahn als zusätzliche Schutzschicht
  • Drainagebahn, die Wasser gezielt ableitet
  • Geogitter zur Sicherung steiler Böschungen
  • Oberboden und Unterboden für die Bepflanzung
  • Begrünung zur ökologischen Aufwertung

Eine besondere Herausforderung ist eine fünf Meter hohe Böschung, die mit einer speziellen Methode aus bewehrter Erde (Erde in Kombination mit Bewehrung) gesichert wird. Zusätzlich sorgt ein Gabionenband, eine Art Mauer aus Drahtkörben mit Steinen, für eine ansprechende Optik. Um die Umwelt und den Naturschutz weiter zu unterstützen, werden Lebensräume für Frösche und Kröten geschaffen.

Zusätzlich zur Deponie-Abdichtung errichtet Köster Hallen für die städtische Entsorgungsgesellschaft

Neben der Abdichtung verbessert Köster auch die Infrastruktur des angrenzenden Recyclinghofs der USB Bochum GmbH. Dazu gehören:

  • Rückbau alter Anlagen
  • Bau einer neuen Kehrichthalle
  • Errichtung einer stabilen Bodenplatte für eine weitere Halle zur Lagerung von Grünschnitt und Bodenmaterial
  • Neue Schüttgutboxen für verschiedene Abfallarten
  • Installation einer modernen Biofilteranlage zur Luftreinigung

Die neue Kehrichthalle wird mit einer stabilen Zeltabdeckung versehen. Hier wird Straßenkehricht gesammelt und für die Weiterverarbeitung vorbereitet.

„Die Zusammenarbeit mit dem Kunden funktioniert sehr gut. Es sitzen erfahrene Fachexperten von Ingenieuren, der USB und Bezirksregierung mit am Tisch, sodass wir stets schnell entscheidungsfähig sind."

Dipl.-Ing. Norbert Zenzes, Projektleiter Umwelttechnik, Köster GmbH

Sicherheit steht an erster Stelle

Da die Deponie früher Haushaltsabfälle aufgenommen hat, entsteht noch immer Methangas. Um Risiken zu vermeiden, sorgen spezielle Gasbrunnen dafür, dass das Gas kontrolliert abgesaugt wird. Dieses wird anschließend in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Energiegewinnung genutzt. Zudem sind die Bauarbeiten mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen wie Gaswarnsystemen und Filterkabinen auf den Baumaschinen abgesichert.

Schrittweise Abdichtung bis 2030

Die 34 ha große Deponie wird in insgesamt sieben Abschnitten saniert, wobei jedes Jahr ein neuer Bereich in Angriff genommen wird. Köster hat sich bereits erfolgreich die ersten beiden Bauaufträge gesichert und wird die Arbeiten voraussichtlich bis Ende 2025 für den zweiten Abschnitt abschließen. Auch auf die Ausschreibungen der folgenden Abschnitte wird Köster sich bewerben.

Mit dieser Kombination aus Abdichtung, Gasabsaugung und neuer Infrastruktur leistet Köster einen wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen Stilllegung und künftigen Nutzung der Deponie Kornharpen.

Auf einer Fläche von rund fünf Hektar des Bauabschnitts wird ein spezielles Abdichtungssystem installiert, um die Umwelt langfristig zu schützen. Zusätzlich entstehen neue Hallen und befestigte Flächen für die städtische Entsorgungsgesellschaft, die neben der Deponie einen Recyclinghof betreibt. Bildquelle: Köster GmbH

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