BERLINERHAUS in Wolfsburger Toplage

Serielle Vorfertigung unterstützt Realisation 

7. Juni 2023 | Osnabrück

Themen: Büro- und Verwaltungsgebäude

Die Entwickler des Projektes BERLINERHAUS planten den Bau eines modernen Office Towers mit 12 Geschossen sowie eines stylischen Design-Budget-Hotels an der Berliner Brücke in Wolfsburg. Schließlich beauftragten die ABG Real Estate Group aus München und die Hecker GmbH, ein Wolfsburger Familienunternehmen, deren Erstellung nach Entwürfen des renommierten Architekturbüros STAUTH | Architekten PartG mbB an Köster. Der Hochbau Braunschweig der Köster GmbH baute für sie schlüsselfertig und realisierte den Ausbau nach den Wünschen der Mieter.
 

Berliner Haus, Wolfsburg

Urbaner Lifestyle in direkter Nähe zur Autostadt

In nächster Nachbarschaft zum BERLINERHAUS liegen das VW-Werk, ein Designer Outlet, das Science Center phaeno, die AUTOSTADT und die Volkswagen Arena. Aus vielen Büros hat man eine außergewöhnliche Aussicht, teilweise bis zum Wolfsburger Schloss im Nordteil der Stadt. Bildquelle: Köster GmbH

Sofort ins Auge fallen die großen, zweigeschossigen Eingangsfoyers von Büroturm und Hotel sowie die drei Sky-Lounges des Hochhauses, die sich ebenfalls jeweils über zwei Etagen erstrecken. Sie wurden anders als die übrigen Fassaden der Gebäude mit einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Aluminium bzw. Stahl und Glas erstellt.

Den größten Teil des Office-Towers umgibt eine feingliedrig gestaltete Elementfassade aus Aluminium und Glas. Ihr Einsatz ersparte den Bauherren den Bau eines kostspieligen Gerüsts für den Bau des schließlich 45 Meter hohen Gebäudes. Die Fassadenspezialisten aus dem Köster Geschäftsbereich Bautechnik & Innovation unterstützten ihre Kollegen im Hochbau Braunschweig in der Phase der Ausführungsplanung und Ausschreibung.

Das Hotel erhielt eine nach Farbe und Material auf das Erscheinungsbild des Nachbargebäudes abgestimmte Fassade aus weißen Aluminiumverbundplatten. Bildquelle: Köster GmbH

Beton- und Metallbau

Für einen raschen Baufortschritt beim Bau des Bürohochhauses sorgten verschiedene Maßnahmen der industriellen Vorfertigung und durch den Einsatz von großformatigen Wand- und Deckenschalungen. Lediglich das Tragwerk wurde nahezu komplett in Ortbeton erstellt. Runde Stützen, die sich von unten nach oben verjüngen, tragen die jeweils 20 x 39 m großen, 30 cm dicken Geschossdecken.

Außer über die Stützen erfolgt die Aussteifung des Gebäudes über das zentrale Treppenhaus und drei Aufzugschächte sowie die Raumtrennwände der umliegend gruppierten Sanitärräume und Büroküchen. Diese wurden ebenfalls in Ortbeton erstellt. Weitere Raumtrennwände wurden nicht gegossen oder gemauert, da der Ausbau der rund 6.500 m2 Büroflächen auf 12 Etagen nach Mieterwunsch in Trockenbauweise erfolgen sollte.

Bauen ohne Gerüst

Geschossweise wurde jeweils der Betonbau abgeschlossen und nach dessen Fertigstellung die Elementfassade montiert. So waren einige Geschosse bereits regendicht geschlossen, während der Rohbau der nächstfolgenden Geschosse noch erstellt wurde. So konnten Handwerker dort bereits an den Installationen der Haustechnik und der Brandschutzsysteme arbeiten. Sogar die Gewerke des nichttechnischen Ausbaus nahmen bereits ihre Arbeit auf.

„Es sind sicher diese beiden Aspekte, die den Einsatz von Elementfassaden attraktiv machen: die Ersparnis eines Gerüsts sowie der schnelle regendichte Gebäudeabschluss“

Karl Kortenbreer, Fachmann für Aluminiumfassaden im Geschäftsbereich Bautechnik & Innovation der Köster GmbH.

Als Schalungssystem kamen Deckentische in den Abmessungen von 2 x 240 x 540 cm zum Einsatz. Mit einem Kranhub konnten 26 m² Schalung umgesetzt werden. Bildquelle: Köster GmbH

Fenster und Sonnenschutz inclusive

Die geschosshohen Aluminium-/Glas-Elemente, aus denen die Fassade zusammengesetzt wurde, sind 145 x 345 cm groß und wurden in der Fabrik von Feldhaus Fenster & Fassaden in Emsdetten vollständig vorgefertigt. 10 bis 12 von ihnen konnten an einem einzigen Arbeitstag auf der Baustelle in Wolfsburg montiert werden. In viele Elemente integriert sind schmale, vertikale, opake Streckmetallfelder, die vor allem die vertikalen Linien im Fassadendesign unterstreichen sowie ebenfalls opake Deckenkopfbekleidungen. Zu Lüftungszwecken öffenbare Fenster sowie ein außen liegendes, seilgeführtes Beschattungssystem wurden ebenfalls werkseitig in die Elemente integriert.

Die Montage der Elemente erfolgte geschossweise von unten nach oben. Die Monteure im Inneren des Gebäudes nahmen hierfür die mit einem Spezialkran eingehobenen Elemente in Empfang und montierten sie auf vorbereitete Konsolen. Die Verbindung der Elemente schafften speziell ausgebildete Kopplungsstücke mit sich überlappenden Dichtprofilebenen.

Mit großer Sorgfalt wurden vor allem die Anschlüsse der Pfosten-Riegel-Fassaden für die Sky-Lounges des Office Towers an die Elementfassaden geplant und ausgeführt. So wurde erfolgreich sichergestellt, dass die Gebäudehülle allen gesetzlichen Anforderungen an Wind- und Regendichtigkeit, an Kälte-, Hitze- und Brandschutz gerecht wird: Der Office Tower des BERLINERHAUSES wurde inzwischen nach dem Gebäudezertifizierungssystem LEED als besonders nachhaltig mit einer Klassifizierung in Gold ausgezeichnet.

Aluminiumfenster und -fassadenbekleidung

Für das siebengeschossige Hotel mit seinen zwei Gästezimmertrakten quer zum zentralen Empfangsbereich lieferte wiederum Feldhaus sowohl Pfosten-Riegel-Konstruktionen inklusive einer zweigeschossigen Stahl-Glas-Lösung für das Zentralgebäude als auch Aluminiumfenster. Die Fassaden der fünfgeschossigen Gebäuderiegel für Gästezimmer erhielten eine vorgehängte hinterlüftete Fassade, die mit weißen Alucobond-Aluminiumtafeln bekleidet wurde. Hierfür zeichnete die WF Bau GmbH aus Magdeburg verantwortlich.

Fertignasszellen für einen schnellen Baufortschritt

Projektleiter Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Friedrichs vom Bereich Hochbau Braunschweig berichtet von der Zeitersparnis beim Bau des Hotels durch den Einsatz industriell vorgefertigter Baukonstruktionen: Für 220 von insgesamt 260 Gästezimmern des Hotels, die in den beiden fünfgeschossigen Querriegeln untergebracht sind, wurden vorgefertigte Nasszellen eingehoben und in den Geschossen mit einem Hubwagen auf einer Strecke von bis zu 40 m Länge verfahren, sobald die jeweilige Geschossdecke ausgeschalt werden konnte. Die Raumtrennwände wurden nach genauem Zeitplan teilweise erst nach Einbau der Nasszellen in Trockenbauweise erstellt.

Fertignasszellen könnten heute nur noch Fachleute von einem konventionell erstellten Bad unterscheiden, erklärt Friedrichs. „Wichtig für uns und den Investor: Wir erreichen durch die serielle Vorfertigung der Bäder ein hohes Maß an Qualität.“

Anders als bei konventioneller Bauweise, für die mehrere Gewerke koordiniert werden müssten, liege die anschlussfertige Vormontage von Nasszellen in den Händen eines eingespielten Teams, dass mehrere hundert gleiche Zellen fertigt. „Routine und klare Planungskonzepte sind der beste Schutz vor Mängeln“, weiß Friedrichs aus Erfahrung.

Finden Sie hier Ihren persönlichen Ansprechpartner für den Bereich Büro- und Verwaltungsgebäude.

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