Neubau eines Produktionsgebäudes für den Panaden-Hersteller Brata

Feierlicher Spatenstich am 8. April in Nettetal

7. Mai 2025 | Osnabrück | Nettetal

Themen: Industrie- und Produktionshallen

Der Appetit auf knusprig panierte Speisen wächst. Auf die wachsende Nachfrage reagiert der Panadehersteller Brata mit der Erweiterung seines Produktionsstandortes in Breyell/Nettetal um eine neue Industriehalle. Nur 13 Monate Bauzeit hat das Köster-Team, um die Halle für die neue Panademischanlage fertigzustellen, schon im ersten Quartal 2026 soll die Produktion hochgefahren werden.
 

Die Brata Besitzgesellschaft GmbH und Co. KG ist ein Familienunternehmen mit Tradition. Schon 1953 wurde in den Erprather Mühlen in Neuss das erste Paniermehl produziert. Seit dort in den 70er Jahren die ersten Panaden für Fischstäbchen hergestellt wurden, ist Brata eine feste Größe auf dem wachsenden Markt der Convenience-Produkte. Inzwischen stellt das Unternehmen 300 Panaden her, die sich in Körnung und Würzung unterscheiden. Mit 25.000 Tonnen Paniermehl gehört Brata zu den größten Herstellern Europas, 70 Prozent der Produktion gehen in den Export.

Da der Hersteller am Stammsitz in Neuss an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen ist, entschieden sich die Verantwortlichen zum Bau eines zweiten Produktionsstandorts in Breyell/Nettetal. 2020 ging dort die Backstraße in Betrieb. Das Werk wird nun um eine Anlage zum Mischen von Panaden ergänzt, mit der das Unternehmen seine Kapazitäten verdreifachen und weitere 25 Arbeitsplätze am Niederrhein schaffen wird.

Stabile Basis schaffen

Bevor die Hochbauarbeiten starten können, bereiten die Tiefbauexperten vom Köster-Bereich Industrietiefbau aus Bielefeld den nicht ausreichend tragfähigen Baugrund mittels Rüttelstopfverdichtung vor. Dazu wird unter allen tragenden Elementen, wie beispielsweise den Fundamenten, bis zum tragfähigen Untergrund auf einer mittleren Tiefe von ca. 6 m Kies zur Stabilisierung eingebracht. Dies geschieht, indem ein Rüttelgerät säulenförmig das Erdreich verdrängt und den entstandenen Hohlraum mit Kies zu einer sogenannten Rüttelstopfsäule verdichtend auffüllt.

Innerhalb von 13 Monate Bauzeit realisiert das Köster-Team die neue Industriehalle für die neue Panademischanlage. Schon im ersten Quartal 2026 soll die Produktion hochgefahren werden. Bildquelle: fsp architekten

Produktionsabläufe bestimmen Gebäudestruktur

Die zweigeschossige, 10.000 m² Bruttogrundfläche bietende Halle verfügt neben den Produktionsflächen auch über Sozialräume und Lagerflächen. LKW erreichen das Gebäude über eine Umfahrung und können an vier Überladebrücken auf der Hallenrückseite beladen werden. Eine 2.000 m² große Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert Strom für den Eigenverbrauch.

Die neue Halle wird nicht direkt an die bestehende Backstraße anschließen. Die Gebäude sind aber durch eine Staplerüberdachung miteinander verbunden, denn die frisch produzierten Grundzutaten für die Panaden werden mit Staplern zur Weiterverarbeitung im Panademischer gebracht. „Die Stapler transportieren ‚kleine‘ Gebinde mit 50 kg aber auch sogenannte ‚Big-Packs‘, die zwischen 700 kg und einer Tonne wiegen“, erklärt Bauingenieur Tobias Kemper (M.Sc.), der das Projekt für Köster leitet. Da sich die Produktion in der neuen Halle über zwei Geschosse erstreckt, sind die Ebenen mit einem auf 5 t ausgelegten Lastenaufzug miteinander verbunden, in den die Stapler hereinfahren können. Die Planer des Kunden haben die komplette Gebäudestruktur und die Statik an die Produktionsabläufe angepasst. Aus diesem Grund erhält das in Betonfertigteilbauweise erstellte Gebäude auch eine elastisch gebettete Bodenplatte. Die hohen Standards in der Lebensmittelproduktion erfordern ebenfalls einige bauliche Extras: „Das gilt vor allem für die Oberflächen, da das Tragsystem aus hygienischen Gründen keine vermeidbaren Vorsprünge oder durchlaufende Konsolen erhalten darf, auf denen sich Staub ansammeln kann“, so Tobias Kemper.

Ambitionierte Bauzeit

Die Bauzeit für das Projekt ist knapp bemessen: Im April 2025 erfolgt der Spatenstich, im 1. Quartal 2026 soll bereits die Produktion in der neuen Halle hochgefahren werden. Ab November startet für das Köster-Team eine Bauphase, in der parallel zu den Bauarbeiten auch die Anlagentechnik durch die Fachunternehmen montiert wird. In dieser Zeit müssen aber nicht nur Bau- und Montageabläufe miteinander koordiniert werden, sondern auch das effiziente Zusammenspiel verschiedener Komponenten der Gebäudetechnik, wie Tobias Kemper erklärt: „Dann wird beispielsweise die Funktionsweise der von uns verbauten Brandschutztore mit der kompletten kundenseitigen Brandmeldeanlage und Fördertechnik abgestimmt, um sichere Abläufe zu gewährleisten.“ Gerade in solchen Phasen, in denen unterschiedliche Gewerke, Aufgaben und Akteure präzise koordiniert werden müssen, zeigen die Steuerungstools der Köster-Prozess-Systems (KPS) ihre Wirksamkeit. So ist der Zeitplan für das Projekt zwar ambitioniert, aber umsetzbar.

Gemeinsam bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein wurde Anfang April der Spatenstich in Breyell/Nettetal gefeiert. Im Bild v.l.n.r.: Michael Hellenkamp (Bereichsleiter Hochbau Rhein, Köster GmbH), Bernd Sokolowski (fsp architekten, Feldkamp Sokolowski PartGmbB), Dominikus Penners (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Neuss), Christian Küsters (Bürgermeister der Stadt Nettetal), Michael Wiesner (Geschäftsführer, BRATA Produktions- und Vertriebsgesellschaft KG), Johannes Sokolowski (fsp architekten, Feldkamp Sokolowski PartGmbB). Bildquelle: Köster GmbH

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