Die Gebäude der UMG, die jetzt ersetzt werden sollen, stammen aus den 70er Jahren und erfüllen die modernen Standards nicht mehr. Bis 2029 wird deshalb nun ein umfassendes Modernisierungsprogramm der UMG umgesetzt. Wesentlicher Bestandteil des neuen Medizin-Campus ist das NIKO. Dort befinden sich zukünftig 624 Betten, das Operative Zentrum mit 25 OP-Sälen, sowie das Herz-, Neuro- und Notfallzentrum mit allen klinischen Funktionseinrichtungen für die Versorgung von Notfallpatienten und Schwer- bzw. Mehrfachverletzten. Auf dem Dach ist ein Hubschrauberlandeplatz geplant. Der Neubau grenzt an das bestehende Bettenhaus, in dem sich auch eine Intensivstation befindet, sowie an eine Hochstraße, welche die Zufahrt zum Bettenhaus bildet.
Bei der Erstellung der Baugrube werden etwa 80.000 m³ Erdreich ausgehoben. Bis 2029 wird deshalb nun ein umfassendes Modernisierungsprogramm der UMG umgesetzt. Wesentlicher Bestandteil des neuen Medizin-Campus ist das NIKO. Dort befinden sich zukünftig 624 Betten, das Operative Zentrum mit 25 OP-Sälen, sowie das Herz-, Neuro- und Notfallzentrum mit allen klinischen Funktionseinrichtungen für die Versorgung von Notfallpatienten und Schwer- bzw. Mehrfachverletzten. Bildquelle: Köster GmbH
Da in der gesamten Bauzeit der Betrieb im Klinikum möglichst ungestört und reibungslos weitergehen soll, sind zahlreiche Faktoren zu beachten: „Wir sind vertraglich verpflichtet, möglichst wenig Lärm und Staub zu verursachen“, beschreibt Köster-Projektleiter und Diplom-Ingenieur Julian Mielke die Rahmenbedingungen, unter denen das Team des Köster-Spezialtiefbaus seit Februar 2025 arbeitet. Ganz ohne Emissionen verläuft die Erstellung der Baugrube, bei der etwa 80.000 m³ Erdreich ausgehoben und abtransportiert werden müssen, nicht. Bei der Planung unserer Arbeitsabläufe haben wir die Faktoren Lärm- und Staubemission immer im Blick“, so Julian Mielke. Erschütterungen gilt es ebenfalls zu vermeiden – auch damit die sensiblen medizinischen Geräte im Nachbargebäude nicht beeinflusst werden. „Wir haben deshalb an mehreren Stellen, unter anderem im Bettenhaus I und an der Hochstraße, Geräte aufgestellt, um die Erschütterungen zu messen und gegebenenfalls sofort reagieren zu können. Die Ergebnisse waren sehr gut. Sogar beim Einbringen der Bohrpfähle, dem Arbeitsschritt, bei dem es die meisten Erschütterungen gibt, wurden die Anhaltswerte nach DIN 4150 Teil 3 eingehalten.“
Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) setzt derzeit ein großes bauliches Modernisierungsprojekt um. Kernstück ist das NIKO, ein Gebäudekomplex, in dem sich Notaufnahme, Intensivmedizin, Krankenpflege und Operationszentren befinden. Die sichere Basis für den Neubau legen die Experten des Köster-Spezialtiefbaus. Bildquelle: Köster GmbH
Die Baugrube bildet die Basis für alle folgenden Phasen beim Bau des NIKO. Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Um diese an jeder Stelle zu gewährleisten, kommen je nach Anforderungen und Gegebenheiten unterschiedliche Verfahren bei der Erstellung der Baugrube zum Einsatz. „Ein großer Teil der Baugrube wird durch eine verankerte Trägerbohlwand gesichert“, erklärt Julian Mielke. An anderen Stellen, wo die Baugrube bis ins Grundwasser reicht, muss eine Trog-Baugrube erstellt werden. Um die Lasten der angrenzenden Hochstraße sicher abzuleiten und die Stabilität sowie die Dichtigkeit der Trog-Baugrube zu gewährleisten, wird dort eine rückverankerte, überschnittene Bohrpfahlwand erstellt. Zudem kommt bei der Erstellung des Trogbauwerks das Düsenstrahlverfahren (DSV) zum Einsatz, wie Julian Mielke erklärt: „Die Herstellung von Bohrpfählen ist aufgrund kreuzender, sensibler ‚Regen- und Abwasserleitungen‘ nicht möglich. Im Bereich der Bestandsleitungen werden daher DSV-Elemente hergestellt, um eine möglichst wasserdichte Trog-Baugrube im Bereich der Bestandsleitungen herzustellen.“
Die Bohrpfähle werden im sogenannten „Pilgerschrittverfahren“ erstellt. Bewehrte und unbewehrte Pfähle wechseln sich dabei ab, wobei die unbewehrten von den bewehrten so angeschnitten werden, dass die Bohrpfähle ineinandergreifen. „Die Bohrtiefe der Pfähle haben wir in vom Prüfingenieur festgelegten Bereichen in enger Absprache mit einem Bodengutachter vor Ort festgelegt. Die Bodenbeschaffenheit entspricht nicht überall den uns vorliegenden Plänen und so mussten wir aufgrund einer Torfschicht tiefer bohren als ursprünglich geplant“, berichtet der Projektleiter.
Eine weitere bauliche Herausforderung befindet sich im Nordosten eines Bestandsgebäudes der UMG. Für die Herstellung des Verbindungsganges und dessen Erschließung im Bereich des Bestandsparkdecks müssen entlang der nördlich gelegenen Hochstraße dessen Fundamente sowie die Fundamente der Nachbarbebauung unterfangen werden.
Bei dem Pilgerschrittverfahren wechseln sich bewehrte und unbewehrte Pfähle ab, wobei die unbewehrten von den bewehrten so angeschnitten werden, dass die Bohrpfähle ineinandergreifen. „Die Bohrtiefe der Pfähle haben wir in vom Prüfingenieur festgelegten Bereichen in enger Absprache mit einem Bodengutachter vor Ort festgelegt. Bildquelle: Köster GmbH
Die Komplexität des Bauvorhabens bedingt die enge Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Experten. Das Köster-Team übernimmt die Koordination aller Arbeitsschritte und der ausführenden Nachunternehmer. Alle wichtigen Entscheidungen und Erkenntnisse werden mit der UMG-Projektleitung besprochen: „Der Austausch mit dem Projektleiter des Kunden ist partnerschaftlich und intensiv. Er kann die Erkenntnisse, die wir während der Arbeiten gewonnen haben, in die weiteren Abstimmungsprozesse mit den Projektbeteiligten integrieren“, erklärt Julian Mielke. Dank der konstruktiven Zusammenarbeit schreiten die Arbeiten gut voran, sodass Bauherr und Köster-Team dem Bauende positiv entgegenblicken.
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