Die Voraussetzungen für das Projekt sind optimal: Ein Standortbetreiber, der hohe Erwartungen an die Nachhaltigkeit der dort angesiedelten Unternehmen stellt, hat ein passendes Grundstück; ein Immobilienentwickler ist bereit, beim Bau einer großen Logistikimmobilie neue Wege zum Erreichen von mehr Nachhaltigkeit zu gehen; und ein Generalunternehmen bringt sowohl die Expertise im Bau von Logistikhallen in Holz mit als auch das Engagement, innovative Verfahren ein- und umzusetzen.
Das Gewerbegebiet Hafen Straubing-Sand bietet eine gute Verkehrsanbindung durch die A3 und eine optimale Lage zwischen den Metropolen München, Passau und Regensburg. Bildquelle: Köster GmbH
Das Gewerbegebiet Hafen Straubing-Sand bietet eine gute Verkehrsanbindung durch die A3 und eine optimale Lage zwischen den Metropolen München, Passau und Regensburg. Die Grundstücke sind begehrt. Den Zuschlag erhält nur, wer hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit erfüllt und auch in Sachen Ressourcenschonung und Biodiversität etwas zu bieten hat. Dazu gehören die Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) in Gold ebenso wie der Einsatz nachhaltiger Baumaterialien oder Maßnahmen für den Artenschutz. „Wir haben diese Kriterien bei der Planung der Halle ebenso berücksichtigt, wie die Wünsche unseres Stammkunden GARBE“, erklärt Diplom-Ingenieur und Köster-Projektleiter Michael Biederer. Dieser erhielt daraufhin den Zuschlag für das 47.149 m² große Grundstück.
Für GARBE spielt Nachhaltigkeit seit Langem eine wichtige Rolle. Das Unternehmen setzt sich in diesem Zusammenhang auch mit dem Thema Holz beim Bau von Logistikimmobilien auseinander, weiß Nikola Schröder, Vertriebsingenieurin und zentrale Ansprechpartnerin des Kunden bei Köster: „Wir arbeiten seit Jahren erfolgreich mit GARBE zusammen und begleiten und beraten den Kunden auf seinem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. So haben wir zum Beispiel auch schon ein Projekt mit einer Dachkonstruktion in Holz für GARBE in Stapelfeld realisiert.“ Auch Projektleiter Michael Biederer hat das wachsende Interesse des Stammkunden für den neuen Baustoff wahrgenommen. „Der Projektleiter, der auch das Projekt in Straubing auf Seiten der GARBE verantwortet, hat im Vorfeld die von uns gebaute Halle in Neuötting besucht und war überzeugt von dem, was er dort gesehen hat.“
Mit der 24.500 m² großen Logistikhalle möchten der auf Logistikimmobilien spezialisierte Projektentwickler Garbe Industrial Real Estate und die Logistikexperten des Generalunternehmers Köster gemeinsam neue Maßstäbe setzen. Bildquelle: Köster GmbH
„Die Anforderung bei der Planung war klar: „Wir sollten so viele Gebäudeteile wie möglich in Holz erstellen“, fasst Michael Biederer die Grundlage der Planungen zusammen. Das Köster-Team nahm die Herausforderung gerne an und recherchierte, rechnete und plante die Halle, die insgesamt etwa 24.500 m² Bruttogeschossfläche sowie 2.400 m² Lager- und Büromezzanine bietet. „Die Tragkonstruktion, also Stützen und Binder, besteht komplett aus Holz. Auch die Fassade wird aus Holz erstellt. Die 2,50 m hohen und 8 m langen Fertigteilelemente kommen ganz ohne Kunststoffe aus und geben damit das Thema „ökologisch bauen“ genau wieder. Zudem werden die Umfassungswände der Mezzaninebüros in Holz errichtet, die Tragkonstruktion der Trockenbauwände in den Büros wird mit Holzständern ausgeführt“, beschreibt Michael Biederer die Konstruktion und nennt noch zwei besondere Highlights: „Auch der Aufzugschacht und ein 12 Meter tiefes Vordach werden in Holz erstellt.“ Mit dem umfangreichen Vorschlagskatalog konnte das Köster-Team beim Kunden punkten, erklärt Michael Biederer: „Unsere Verhandlungspartner bei GARBE haben gemerkt, wie intensiv wir uns mit den Chancen und Möglichkeiten des Materials Holz beim Bau von Logistikimmobilien auseinandergesetzt haben.“ Dazu gehört auch das Thema Brandschutz. Dieser ist bei der Holzhalle in Straubing aufwändiger als bei Hallen aus herkömmlichen Baustoffen, erfüllt aber die gleichen Anforderungen in vollem Umfang: „Da es keine vergleichbaren Hallen in Deutschland gibt, muss erst ein geeignetes Brandschutzkonzept entwickelt werden“, nennt Michael Biederer eine der Herausforderungen. Diese Aufgabe übernimmt ein Brandschutzexperte aus Berlin, der dabei auch die durchlaufende Holzfassade berücksichtigen muss. „Wir haben jemanden gefunden, der ebenfalls begeistert von dem Thema Holzbau ist und die entsprechende Expertise mitbringt.“
Das Köster-Team nahm die Herausforderung gerne an und recherchierte, rechnete und plante die Halle, die insgesamt etwa 24.500 m² Bruttogeschossfläche sowie 2.400 m² Lager- und Büromezzanine bietet. „Die Tragkonstruktion, also Stützen und Binder, besteht komplett aus Holz. Auch die Fassade wird aus Holz erstellt. Bildquelle: Köster GmbH
Damit das Projekt gelingt, muss das gesamte Konzept stimmen. Dazu gehören zum einen die umfangreichen Maßnahmen, die auf die Nachhaltigkeit des Projektes einzahlen: „Wir werden hier die Gold-Zertifizierung der Gesellschaft für Nachhaltige Bauen (DGNB) aus dem Jahr 2023 erreichen, die deutlich anspruchsvoller ist als ältere DGNB-Gold-Zertifizierungen. Außerdem arbeiten wir bei diesem Projekt taxonomiekonform. Das heißt, dass wir die Kriterien der EU-Taxonomie erfüllen werden. Das bedeutet beispielsweise wiederum, dass das Gebäude einen KfW-45-äquivalenten Energiestandard hat. Hinzu kommen Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität, wie ein Artenschutzgutachten, die Schaffung von Nisthilfen für heimische Vogelarten sowie das Anlegen von Blühwiesen auf den Außenanlagen als Lebensgrundlage vieler Kleintiere und Insekten. Neben der Nachhaltigkeit behalten die Köster-Logistikspezialisten aber auch die Vermarktungsmöglichkeiten der Halle im Blick. Dazu gehören vor allem optimale Nutzungsoptionen. „Die Halle wird mit einer WHG-Folie (Abdichtung nach Wasserhaushaltsgesetz) ausgerüstet“, nennt Michael Biederer ein Beispiel. Da der Standort zudem eine Nutzung der Halle durch die Automotive-Branche nahelegt, hat das Team bei der Planung ein 12 Meter tiefes Vordach vorgesehen, das ebenfalls als Holztragwerk realisiert wird: „In dieser Branche werden die Güter über die Seiten verladen und dürfen keinesfalls mit Regenwasser in Kontakt kommen. Aus einem ähnlich gelagerten Projekt wissen wir, dass ein 12 Meter-Vordach die entsprechende Sicherheit bietet.“
„Etwa neun Monate haben die Planungen für die Halle gedauert. Den Baustart haben wir gemeinsam mit dem Bauherrn bei einem feierlichen Spatenstich am 19. Juli gefeiert. In nur 12 Monaten wird das Leuchtturmprojekt im Hafen Straubing-Sand fertiggestellt sein“, erläutert Sebastian Marquart, der als verantwortlicher Vertriebsingenieur die Verhandlungen für Köster geführt hat, die straffen zeitlichen Abläufe beim Bau der größten Logistikhalle aus Holz in Europa.
Der Baustart wurde gemeinsam mit dem Bauherrn bei einem feierlichen Spatenstich am 19. Juli gefeiert. Bildquelle: Köster GmbH
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