Die AndreasGärten (im Bild) und das WIR-Quartier befinden sich in direkter Nähe zum Petersberg und dem Gelände der Bundesgartenschau. Bildquelle: Köster GmbH
Dipl.-Ing. Raik Szelenko, Geschäftsführer der Köster GmbH, freut sich über den erfolgreichen Abschluss der Projekte durch das Team Hochbau Erfurt:
„Pünktlich und in hoher Qualität zu bauen, macht uns zufrieden – natürlich. Aber darüber hinaus macht es uns stolz, wenn wir daran mitwirken können, dass sich Städte nachhaltig positiv entwickeln.“
Erfurts grüne Lunge rund um den Petersberg sei nun noch etwas größer geworden, während gleichzeitig moderner Wohnraum für viele Menschen entstand. „Wir denken, damit hat Erfurt ein großartiges Vorbild für die Region geschaffen.“
Zwei markante Wohntürme und eine siebengeschossige Stadtvilla nach den Entwürfen des Erfurter Büros worschech architects mit zusammen 147 Wohnungen errichtete Köster am Ufer des Gera-Flutgrabens. Dipl.-Ing. (TH) Carsten Kühnemund, Bereichsleiter Hochbau Erfurt, beschreibt ein besonderes Merkmal des als „WIR-QUARTIER“ bezeichneten Ensembles: Beide Türme erhielten in Teilbereichen eine innovative Vorhangfassade mit Pflanzkissen für kleinere immergrüne Pflanzen und deckende Stauden. Über alle Geschosse hinweg kann sich dort nun eine vielfältige Flora entwickeln.
„Leitungen für die Tröpfchenbewässerung, Rinnen für die Entwässerung, Steuerungszentralen, Sonnenstand, Wartungszugänge, Arbeitsschutz – all das gilt es zu bedenken, wenn man eine solche Fassade für Pflanzen plant und baut.“
Hinzu kämen im Falle von Hochhäusern Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz, die im „WIR QUARTIER“ mit Brandüberschlagswänden erfüllt wurden.
„Für die Gärtner wurden in diese Überschlagswände Türen eingebaut und die Wartungsstege mit Netzen abgesichert, denn natürlich muss bei einer Gebäudehöhe von bis zu 50 m zugleich alles für die Arbeitssicherheit derjenigen getan werden, die die Bepflanzung pflegen werden.“
Die begrünten Fassaden sind das Markenzeichen des WIR-Quartiers Bildquelle: Köster GmbH
Die Bewässerung der Fassaden wird gemäß der Wetterdaten, die per Internet verfügbar sind, automatisch gesteuert. Die notwendige Pflege der Pflanzen kann über absturzsichere Zugänge erfolgen. Auch die Dächer der drei Wohngebäude im „WIR QUARTIER“ seien begrünt worden. „Man kann deshalb sicher davon ausgehen, dass diese Neubauten dem Stadtklima und den Bewohnern der modernen Wohnungen mit ihren großen Balkonen gleichermaßen gut tun werden.“
Kaum einen Kilometer entfernt vom Baufeld des „WIR QUARTIER“ und am Fuße des Petersberges können im Oktober die ersten Mieter der „AndreasGärten“ ihre neuen, teils barrierefreien Wohnungen beziehen. Auf einer großen Tiefgarage mit rund 10.000 m² ließ die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. drei Gebäude mit insgesamt 92 Wohnungen auf drei Etagen sowie zwei Pflege-Wohngemeinschaften durch Köster errichten. Auch deren Umgebung wird Maßstäbe für die grüne Gestaltung innerstädtischer Freiflächen setzen.
Ganz im Sinne der Generationengerechtigkeit spielte der Baustoff Holz im Projekt eine wichtige Rolle. Augenfällig für den Betrachter sind zunächst die Fassadenverkleidung und Laubengänge aus Holz. Weniger sichtbar, aber zentraler Bestandteil das nachhaltigen Baukonzeptes ist Holz auch innerhalb der Gebäude: Hier wurden die beiden Obergeschosse komplett aus Vollholzmodulen gefertigt. Die Elemente für Decken, Wohnungs- und Raumtrennwände wurden weitgehend in den Werkstätten von Holzbauunternehmen vorproduziert und dann innerhalb weniger Wochen auf der Baustelle zusammengefügt.
Projektleiter Jan Übensee aus dem Team Hochbau Erfurt erinnert sich gerne an den „besonderen Duft“ auf der Baustelle. Während der Montage der Module habe man den angenehmen Geruch von frischem Holz genießen können. Den Baufachmann begeistert hat allerdings etwas anderes.
„Durch den hohen Vorfertigungsgrad im Holzbau ist selbst bei so großen Neubauprojekten wie den ‚AndreasGärten‘ der Baufortschritt vor Ort rasant.“
Mehr als eine Verkleidung – Die Obergeschosse der AndreasGärten wurden aus Vollholzmodulen gefertigt. Bildquelle: Köster GmbH
Auf dem über 16.000 m² großen Grundstück entstehen aktuell rund um die Wohngebäude außergewöhnlich anspruchsvoll gestaltete Freiflächen. Andreas Weigel, für das Projekt hauptverantwortlich als Landesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Sachsen-Anhalt und Thüringen, betont die soziale Dimension des Projektes:
„Menschen aller Generationen, welche bereit sind, ein aktives, gemeinschaftliches Wohnen über Altersgrenzen hinweg zu leben, finden seit dem 01.10.2022 in den AndreasGärten ihre beständige Heimat. Alle Bewohnerinnen und Bewohner haben durch die vor Ort angesiedelten Dienstleistungen die Möglichkeit auch bei sich verändernden familiären Gegebenheiten, bei zunehmendem Alter oder bei steigendem Hilfebedarf im Quartier wohnen zu bleiben. Man kann sagen die Nachhaltigkeit der AndreasGärten spiegelt sich sowohl im Konzept als auch in der Holzbauweise wider."
Dr.-Ing. Daniel Fehlhaber, Mitarbeiter der RKS Ingenieure GmbH aus Jena, unterstützte die Johanniter Unfallhilfe im Bereich Projektsteuerung. Von einer „sehr konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Köster“ spricht er ebenso wie von den besonderen Herausforderungen des innovativen Projektes. „Holz muss vor zu viel Feuchtigkeit geschützt, Regenwasser gelenkt, die Abdichtung angrenzender Bauteile sorgsam ausgeführt werden, damit ein solches Gebäude über viele Jahrzehnte genutzt werden kann.“ Die dem Bauherrn bereits vorliegende Ausführungsplanung sei deshalb in Abstimmung mit dem Team von Köster überarbeitet worden. Dr.-Ing. Fehlhaber ist überzeugt:
„Die tragfähige Basis für die sich anschließende, gute Zusammenarbeit wurde bereits während der Vertragsverhandlungen gelegt. Fair, transparent und detailliert wurde der GU- Vertrag gestaltet und alle Seiten haben sich an das Vereinbarte gehalten.“
Dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit in der Bauzeit sei es gelungen, einen zweimonatigen Zeitverzug infolge einer erforderlichen Verbesserung des Baugrunds aufzuholen. Von partnerschaftlichem Miteinander geprägt sei auch die Vorbereitung der finalen Abnahme des Gebäudes gewesen, so Dr.-Ing. Fehlhaber. Die wenigen Beanstandungen, die in einem so großen Projekt unvermeidlich seien, habe Köster schnell und korrekt bearbeitet.
Köster-Geschäftsführer Raik Szelenko rechnet fest mit einer baldigen Fortsetzung des „grünen Bauens“ in der Region.
„Architektur und Natur in Symbiose – so kann der enorme Wohnungsbedarf klimagerecht gedeckt werden.“
Was in Erfurt entstanden sei, habe Modellcharakter und Vergleichbares dürfte zukünftig in vielen deutschen Städten entstehen. Denn schließlich: „So ist Bauen gut fürs Klima, gut für die Menschen und gut für den Artenschutz.“ Auch Bereichsleiter Kühnemund ist optimistisch:
„Ganz sicher werden sich die Bewohner dieser Neubauten dort wohlfühlen und die Erfurter gerne auf die begrünten Anlagen bzw. die sichtbaren Holzbauteile schauen.“
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